Gen Z-Freelancer erfolgreich rekrutieren: 10 Tipps

Gen Z-Freelancer erfolgreich rekrutieren: 10 Tipps

12. September 2024 / 9 Min /
Generation Z Freelancer erfolgreich rekrutieren

Die Generation Z drängt in den Arbeitsmarkt und bringt frischen Wind in die Freelancer-Szene. Unternehmen stehen nun vor der Herausforderung, diese digital affinen und wertbewussten Talente gezielt anzusprechen und für sich zu gewinnen. In diesem Beitrag geben wir Unternehmen 10 praxisnahe Tipps an die Hand, um erfolgreich Gen Z-Freelancer rekrutieren zu können.

Gen Z-Freelancer haben neue Anforderungen an Auftraggeber

Freelancer der Generation Z unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von ihren Vorgänger-Generationen X und Y. Als Digital Natives kommen sie mit neuem technischen Know-how, kennen die neuesten Trends, schätzen eine offene und transparente Kommunikation und legen viel Wert auf Flexibilität.

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Wer diese ganz eigene Zielgruppe für sich gewinnen will, muss seiner Recruiting-Strategie ein Makeover verpassen. Das fängt bereits bei der Ansprache an und geht noch über die Zusammenarbeit mit den jungen Freelancern hinaus.

Bevor wir praktische Tipps für das Recruiting von Freelancern der Generation Z aufzeigen, gehen wir darauf ein, weshalb sich gerade diese Altersgruppe für Unternehmen besonders lohnen kann.

Weshalb sich Gen Z-Freelancer für Unternehmen lohnen

Technologische Affinität

Die Gen Z ist in der digitalen Welt aufgewachsen und ist es gewohnt, neue Tools, Plattformen und Technologien anzuwenden. Ihr vertrauter Umgang mit Social Media, E-Commerce und KI kann Unternehmen dabei helfen, moderne digitale Strategien effektiv umzusetzen. Beispielsweise dann, wenn es um neue Marketing-Trends geht.

Kreative Problemlösungen

Gen Z ist kreativ und denkt „out of the box“. Ihre unkonventionellen Ansätze können veraltete Methoden in Unternehmen infrage stellen und zu innovativen Lösungen führen. Als junge Freelancer sind sie häufig motiviert, neuartige Ideen einzubringen, um sich von der Masse abzuheben. Diese Denkweise bringt frischen Wind in Projekte, die neue oder andere Perspektiven benötigen.

Flexibilität

Das klassische 9-to-5-Modell ist nichts mehr für die jüngste Generation. Sie wollen lieber remote arbeiten und passen sich schnell an neue Herausforderungen an. Von dieser Flexibilität können Unternehmen nur profitieren, da sie je nach Bedarf kurzfristig auf Fachkräfte zugreifen können, ohne langfristige Verpflichtungen einzugehen.

Neue Perspektiven

Die Generation Z weiß, was sie will. Sie beobachten globale Trends, haben tiefe Einblicke in ihre Jugendkultur und kennen die interessantesten und wichtigsten Märkte. Mit diesen Insights können Unternehmen innovative Produkte entwickeln, die auf die Bedürfnisse jüngerer Zielgruppen abgestimmt sind. Gen Z-Freelancer sind hier optimal, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Werteorientierte Arbeit

Ethische Standards, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung sind der Generation Z besonders wichtig. Unternehmen, die diese Werte teilen und in diesen Bereichen aktiv sind, können sich dadurch besser am Markt positionieren und wettbewerbsfähiger bleiben als solche, die Gen Z-Freelancer eher meiden.

Tipp #1: Authentizität über alle Kanäle hinweg

Gen Z-Freelancer wissen genau, wann etwas authentisch ist und wann es das nicht ist. Daher ist es für sie umso wichtiger, dass Unternehmen nicht nur in der Außendarstellung, sondern auch in der direkten Kommunikation authentisch und transparent auftreten. Künstliche Marketingphrasen oder unpersönliche Standardanfragen wirken abschreckend.

Stattdessen sollten Unternehmen ihre Kultur und Werte offen kommunizieren, insbesondere über Social Media und Freelancing-Plattformen. Zum Beispiel, indem echte Mitarbeiter vor der Kamera sprechen und diese Referenzen auf der eigenen Karriereseite, Instagram, TikTok und anderen Kanälen ausgespielt werden. Andere Maßnahmen wären etwa:

  • Soziales Engagement bereits in der Projektbeschreibung erwähnen
  • Unternehmenskultur durch Bilder und Videos auf allen Kanälen zeigen
  • Keine Informationen verheimlichen und so wenig Photoshop wie möglich einsetzen

hinweis

Viele Attribute, die der Gen Z nachgesagt werden, treffen auch auf andere Generationen und damit auch Freelancer zu. Das betrifft zum Beispiel die Werteorientierung, Flexibilität, der Wunsch nach einer besseren Work-Life-Balance und einiges mehr. Unternehmen sollten daher darauf achten, nicht alle Gen Zler „über einen Kamm zu scheren“.

Tipp #2: Dank Mobile Recruiting auf einer Wellenlänge

Die Gen Z ist mobil unterwegs – sowohl in der Freizeit als auch bei der Arbeitssuche. Sie möchten sich direkt vom Smartphone aus über Projekte informieren und mit so wenigen Klicks wie möglich bewerben können. Unternehmen, die noch keine mobil optimierten Plattformen einsetzen, verpassen potenzielle Talente.

Ein mobilfreundliches Bewerbungsverfahren, das über Apps oder Responsive-Websites funktioniert, sorgt für eine reibungslose Nutzererfahrung. Unternehmen sollten auch mobil optimierte Freelancer-Plattformen wie freelancermap nutzen, um Gen Z Freelancer besser zu erreichen.

Tipp #3: Kommunikation: Besser personalisiert als distanziert

Viele Unternehmen sind bei der Ansprache von Freelancern und anderen Talenten in Sachen Kommunikation noch zu distanziert. Automatisierte und unpersönliche Recruiting-Mails wie z. B. „Wir haben Ihre Bewerbung erhalten und melden uns demnächst bei Ihnen.“ kommen bei Gen Z-Freelancern heute nicht mehr gut an.

Stattdessen sollten Unternehmen Wert auf eine personalisierte und direkte Ansprache legen. Etwa, indem man Freelancer beim Active Sourcing auf ihre Skills anspricht und darauf eingeht, weshalb sie gerade für dieses Projekt optimal sind. Dadurch signalisieren Unternehmen Wertschätzung und Interesse an der individuellen Expertise von Gen Z-Freelancern und können bei der jungen Zielgruppe besonders punkten.

Tipp #4: Langwierige Bewerbungsprozesse vermeiden

Langwierige Bewerbungsprozesse sind für Gen Z-Freelancer ein absolutes No-Go. Diese Generation erwartet schnelle Entscheidungen und unkomplizierte Abläufe, die auf digitale Prozesse ausgelegt sind. Je länger die Bewerbungsphase, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sie abspringen.

Ein schlanker, transparenter Prozess mit wenigen Hürden ermöglicht es, qualifizierte Talente schneller zu gewinnen. Automatisierte Bewerbungsplattformen und ein schneller Rückmeldemechanismus tragen dazu bei, Gen Z-Freelancer im Recruiting-Prozess zu halten.

Tipp #5: Lieber irgendwann irgendwo als 9-to-5 vor Ort

Laut einer Studie der Uni Bamberg im Auftrag der Karriereplattform Monster würden 40 % der Gen Zler ein Jobangebot nicht wahrnehmen, wenn es keine Option fürs Home-Office gibt. Unser Freelancer-Kompass ergab, dass sogar 72 % der Befragten in einem Alter von 30 Jahren Projekte ablehnen, wenn der Remote-Anteil zu gering ist.

72 % der bis 30-jährigen Freelancer hat bereits ein Projekt abgelehnt, weil es nicht remote angeboten wurde
72 % der Freelancer der Generation Z haben bereits Projekte abgelehnt, weil sie nicht remote waren

Für Gen Z-Freelancer ist Remote Work nicht nur eine Option, sondern eine Erwartungshaltung. Sie wollen ihre Arbeitszeit flexibel gestalten und ihren Arbeitsort frei wählen. Unternehmen können und sollten darauf eingehen, indem sie ortsunabhängige Projekte anbieten und keine Einsatz- oder Erreichbarkeitszeiten vorgeben. Damit steigt die Zufriedenheit der Freelancer und damit auch die Produktivität und Kreativität im Projekt.

Tipp #6: Projekte mit Klasse statt Masse

Freelancer der Generation Z suchen nach sinnstiftenden Projekten. Sie wollen Aufgaben übernehmen, die zum Beispiel kreative Freiheit bieten oder inhaltlich anspruchsvoll sind. Repetitive Aufgaben oder massenhaft kleine Aufträge ohne größere Herausforderung sind für diese Generation wenig reizvoll.

Bereits in der Projektausschreibung könnten Unternehmen die Sinnhaftigkeit des Projekts formulieren oder Herausforderungen klar hervorheben. Zum Beispiel so: „Du wirst innovative Marketingstrategien für ein umweltfreundliches Produkt entwickeln, das in einer neuen Zielgruppe Fuß fassen soll.“

Nicht nur Herausforderungen locken Gen Z-Freelancer an. Die Generation Z will auch etwas bewirken. Um zu zeigen, dass die Arbeit am Projekt einen Impact hat, könnten Unternehmen Erfolgsgeschichten früherer Projekte teilen. Zum Beispiel könnte ein Unternehmen eine Fallstudie auf der eigenen Karriereseite präsentieren, wie ein Freelancer eine entscheidende Rolle bei einem Projekt spielte. Etwa:

Default Quote
Unsere Freelancerin entwickelte die UX/UI für eine App, die später 100.000 Downloads erzielte.

Beispielunternehmen

Tipp #7: Flexibilität durch Agilität

Diese Generation ist es gewohnt, flexibel zu arbeiten und schätzt Arbeitsprozesse, die schnelle Anpassungen und iterative Phasen ermöglichen. Damit das Recruiting der Generation Z Freelancer zum Erfolg führt, sollten Unternehmen frühzeitig agile Arbeitsmethoden wie Kanban oder Scrum etablieren und passende Tools einführen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Monday
  • Jira
  • Asana
  • Trello
  • etc.

Mithilfe solcher Tools können Aufgaben in kleineren Abschnitten geplant werden, wodurch schnelleres Feedback möglich ist. So können Missverständnisse schnell erkannt und Veränderungen bei Bedarf kurzerhand umgesetzt werden. Das entspricht genau der Erwartung der Gen Z nach dynamischer und flexibler Zusammenarbeit.

tipp

Agile Arbeitsmethoden, Feedback und der Einsatz passender Tools ist nicht nur bei Gen Z-Freelancern vorteilhaft, sondern auch bei allen anderen Generationen.

Tipp #8: Optionen für Netzwerke schaffen

Gen Z Freelancer legen Wert auf den Aufbau von Netzwerken und den Austausch mit Gleichgesinnten. Unternehmen, die ihnen Plattformen und Möglichkeiten bieten, sich mit anderen Freelancern oder Teammitgliedern zu vernetzen, können ihre Attraktivität steigern.

Wenn Unternehmen Gen Z-Freelancer für sich gewinnen wollen, könnten sie Online-Communities aufbauen oder Networking-Events organisieren und diese über alle Unternehmenskanäle hinweg kommunizieren. So sieht die Gen Z, dass sie sich beim Kundenunternehmen mit anderen austauschen und voneinander lernen können.

Diese Strategie hilft nicht nur dabei, externe Fachkräfte zu finden sondern auch dabei, Freelancer zu halten oder beim nächsten Projekt wieder auf sie zurückzugreifen.

Tipp #9: Schnelle und transparente Zahlungsabwicklung

Sobald der passende Gen Z-Freelancer rekrutiert und das Projekt erfolgreich abgeschlossen wurde, sollten Unternehmen nicht zu lange damit warten, die offene Rechnung zu begleichen. Obwohl Freiheit bzw. Flexibilität, Sinnhaftigkeit und Selbstverwirklichung wichtige Werte für die Gen Z sind, gehören Sorgenfreiheit und finanzielle Sicherheit zu ihren obersten Prioritäten.

Unternehmen sollten klare Vereinbarungen zu Honorar und Zahlungsfristen treffen und auf zuverlässige Zahlungsplattformen wie PayPal, Revolut, Wise oder die klassische Banküberweisung setzen, um eine schnelle und reibungslose Abwicklung zu gewährleisten.

Tipp #10: Nachhaltige Beziehungen aufbauen

Während in den USA die Gig-Economy gezielt nach kurzfristigen Gelegenheiten sucht, um etwas dazuzuverdienen, suchen Gen Z-Freelancer in Europa eher nach langfristigen Partnerschaften. So erhalten sie die berufliche Stabilität und Sicherheit, die sie neben dem Wunsch nach Freiheit benötigen.

Unternehmen, die an einer längerfristigen Zusammenarbeit interessiert sind, werden bevorzugt. Daher sollte man bei der Erstellung einer Projektausschreibung darauf achten, die Projektdauer anzugeben. Sucht man nur kurzfristige Unterstützung, ist eine transparente Kommunikation das oberste Gebot.

Nicht nur die Projektdauer ist ein entscheidender Faktor für die Gen Z, ob sie sich für oder gegen einen Auftraggeber entscheiden.

Lese-Tipp: Es gibt einige Dinge, die man in einer Projektbeschreibung unbedingt angeben sollte. Es gibt aber auch ein paar Angaben, die darin nichts verloren haben.

Das gehört nicht in eine ordentliche Projektausschreibung

Fazit

Freelancer der Generation Z stellen Unternehmen vor neue Herausforderungen im Recruiting. Sie wollen authentisch und direkt angesprochen werden, am besten genau dort, wo sie zuhause sind: Social Media. Um diese technisch affinen, wertorientierten, kreativen und innovativen Freelancer für seine Projekte zu gewinnen, sollte umdenken und veraltete Recruiting-Prozesse über Bord werfen.

Wichtige Maßnahmen sind zum Beispiel ein authentischer Auftritt auf verschiedenen Social Media Kanälen, eine transparente und persönliche Kommunikation im gesamten Prozess – von der Akquise bis zum Ende der Zusammenarbeit und die Umstellung auf ein New Work Mindset. So können Unternehmen Gen Z-Freelancern die Flexibilität bieten, die sie benötigen.

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