Als Freelancer im Home Office produktiv zu bleiben ist gar nicht so einfach. Manch einer merkt, dass die Vorstellung vom flexiblen Arbeiten in Jogginghose leichter geträumt als gelebt ist und dass zum erfolgreichen Arbeiten von Zuhause mehr gehört, als ein Laptop und eine gute Kaffeemaschine. Wenn es Ihnen auch so geht, haben wir in diesem Artikel sechs hilfreiche Tipps, wie Sie auch im Home Office produktiv werden.
Rund 90% der Umfrageteilnehmer des Freelancer-Kompass 2021 gaben an, dass sie vorwiegend im Home Office arbeiten.
Dass dies neben Freiheit und Flexibilität einer der größten Vorteile des Freelancer-Daseins ist, wissen wir bereits. Von zu Hause aus zu arbeiten, hat jedoch nicht nur Vor-, sondern auch Nachteile und kann definitiv zur Herausforderung werden. Ebenfalls knapp ein Drittel (36%) der befragten Freelancer fällt es schwer, Privates und Geschäftliches zu trennen, was durch Home-Office nicht unbedingt leichter wird.
Mit unseren Tipps holen Sie – egal ob Home Office Neuling oder alter Hase – das Beste aus Ihrem heimischen Büro raus!
1. (Räumliche) Trennung
Wer von zu Hause aus arbeitet, weiß: Der Grat zwischen Arbeit und Privatleben ist schmal. Oberstes Gebot sollte die Trennung dieser beiden Bereiche sein. Gerade, wenn Sie zu Hause Kunden empfangen, macht ein „echter“ Arbeitsplatz einen professionelleren Eindruck, als der heimische Esstisch. Auch Ihre Produktivität wird es Ihnen danken, wenn Sie einen extra Arbeitsraum haben und sich nicht mit dem Laptop auf die Couch setzen.
Überlegen Sie, wo Sie diesen Raum in Ihrer Wohnung finden können:
- Haben Sie ein ungenutztes Zimmer?
- Eine Garage, die man umfunktionieren kann?
- Ein Gartenhaus?
Wenn Sie den Platz auserkoren haben, sorgen Sie für Privatsphäre und die Minimierung möglicher Ablenkungen – besonders wenn der Rest der Familie zu Hause ist, während Sie arbeiten. So können Sie in den Arbeitsmodus und danach auch wieder abschalten.
2. Routine!
Einer der Vorteile am Home Office: Niemand guckt Sie schräg an, wenn Sie erst um 10.00 Uhr anfangen. Wichtig dabei aber: Schaffen Sie sich eine Routine und halten Sie sich daran!
Starten Sie also auch Home Office-Tage wie wenn Sie zur Arbeit gehen würden. Mit dem Wecker aufstehen, duschen, Kaffee kochen oder Frühsport können ganz nach Belieben in die Arbeitstagsroutine eingebaut werden.
Zusatztipp: ziehen Sie sich so an, als würden Sie zur Arbeit (oder zumindest ausser Haus) gehen, denn Jogginghosen tragen üblicherweise nicht zur Produktivität bei.
Eine tägliche Routine erleichtert aber nicht nur Ihnen den Arbeitsalltag, sondern gibt auch Ihren Kunden einen Rahmen, ab und bis wann Sie für sie zur Verfügung stehen.
2. Machen Sie einen Plan
Selbstdisziplin ist ohne Frage das A und O im Home Office. Um die eigene Selbstdisziplin nicht allzu sehr auf die Probe zu stellen, hilft eine durchdachte Organisation der Arbeiten und To-dos. Planen Sie Ihren Arbeitstag am besten schon morgens durch und setzen Sie sich Tagesziele.
Wie Sie die Planung angehen ist dabei nur von Ihren individuellen Bedürfnissen abhängig; Manchen Freelancern reicht eine einfache To-do-Liste, andere arbeiten mit Tools wie Trello oder Jira.
Ein weiterer Tipp für alle Home Office Arbeiter: Erledigen Sie die wichtigsten und ungeliebtesten Aufgaben zuerst. Wer die obligatorischen To-dos Vormittags schon abgearbeitet hat, kann sich am Nachmittag ohne Druck den „schönen“ Aufgaben widmen.
3. Die richtige Ausstattung
Gerade, wenn Sie frisch aus dem Großraumbüro ins Home Office starten, steht Ihnen womöglich ein Kulturschock bevor. Spätestens jetzt merken Sie, wie angenehm der hässliche Bürostuhl doch war oder wie praktisch so ein zweiter Bildschirm sein kann. Es kann gut sein, dass Sie erst einmal in eine Erstausstattung investieren müssen: Laptop oder Computer sowie eine gute, stabile Internetverbindung stehen da natürlich zu oberst auf der Liste. Zu einer guten Home Office Ausstattung gehört:
- Eine stabile und schnelle Internet-Verbindung
- Ein Smartphone mit Headset, Skype oder eine andere professionelle Lösung fürs Telefonieren
- Ein großer Bildschrim
- Maus und Tastatur, am besten in ergonomischer Ausführung
- Ein großer Schreibtisch, an dem Sie bequem arbeiten können, der aber auch für Ihre Unterlagen und ggf eine Kaffeetasse oder Wasserflasche Platz bietet
- Ein bequemer Stuhl, auf dem Sie länger als 8h angenehm sitzen können
Zusätzlich kann sich auch die Anschaffung von Büroartikeln, einem Drucker oder einer gute Beleuchtung lohnen. Eine hübsche Büropflanze bringt zusätzlich Atmosphäre ins Büro.
Auch gut zu wissen: Home Office Ausstattung können Sie von der Steuer absetzen.
4. Nicht ablenken lassen!
Wer sich an die vorangegangenen Ratschläge hält, dem fällt auch die Umsetzung dieses Tipps leichter. Damit Sie sich den ganzen Arbeitstag lang auf Ihre Arbeit konzentrieren können, ist es wichtig, allfällige Ablenkungen aus dem Home Office zu verbannen.
Wer längerfristig im Home Office arbeiten will, der sollte – wie oben beschrieben – den privaten Lebensraum vom geschäftlichen trennen. Ist dies nicht möglich, gilt es, ganz besonders diszipliniert zu sein.
Schalten Sie Smartphone und Fernseher konsequent aus und setze Sie auch die Social-Media Benachrichtigungen auf stumm. Zwischendurch Wäsche waschen oder kurz das Bad putzen sind ebenfalls nicht förderlich für die Produktivität.
5. Ordnung und Sauberkeit
Auch wenns spießig klingt: Selbst wenn Sie keine Kundentermine zu Hause haben, sollten Sie dafür sorgen, dass Ihr heimischer Arbeitsplatz professionell aussieht. Räumen Sie daher ihren Schreibtisch regelmäßig auf, ordnen Sie Ihre Unterlagen und archivieren oder entsorgen Sie alte Dokumente. Benutzte Tassen gehören auch im Home Office regelmässig abgespült und das Equipment freut sich über gelegentliches Staubwischen.
Der eigene Arbeitsplatz sagt nicht nur viel über die eigene Arbeitsweise aus, sondern hat auch großen Einfluss auf Ihre Produktivität und Ihren Erfolg. Außerdem motiviert ein schöner, sauberer und aufgeräumter Arbeitsplatz gleich doppelt zum Arbeiten!
6. Machen Sie mal Pause
Dieser Tipp gehört in die Kategorie der Planung. Denn nicht nur Ihre Arbeit sollte gut geplant sein, mindestens genau so wichtig sind regelmäßige Pausen und eine vernünftige Mittagspause.
Auch wenns im Home Office besonders schwer fällt, legen Sie mehrmals am Tag Pausen ein. Kurze Unterbrechungen zu sinnvollen Zeiten haben dabei den größten Erholungseffekt.
Die Pausen können an der frischen Luft stattfinden – eine Runde auf dem Balkon, durch den Garten oder um den Block – oder einfach nur in einem anderen Raum. Essen, einen Kaffe holen, einen Moment die Füße hochlegen, das alles hilft, um dem Home Office-Koller zu entgehen und sich für einen Moment komplett von der Arbeit zu lösen.
Planen Sie eine feste Mittagspause und mindestens zwei Kurzpausen (5 bis 10 Minuten) ein, in denen der Arbeitsplan auf Standbild geschalten wird. Dazu gehört auch, dass das Mittagessen NICHT vor dem Bildschirm verspeist wird. Achten Sie darauf, sich auch im Home Office gesund und bewusst zu ernähren und die Mittagspause einzuhalten, um danach wieder voll bei der Sache zu sein.
Zusatztipp: Mit den richtigen Versicherungen auch längerfristig im Home Office
Versicherungen machen Sie zwar nicht per se produktiver, Sie sind aber ein wichtiger Aspekt auf dem Weg zum Freelancer-Dasein. Das Gefühl von Sicherheit trägt zu einer positiven Arbeitseinstellung und somit indirekt zu mehr Produktivität im Home Office bei.
Um Ihre individuelle Lage zu klären, rufen Sie am besten bei Ihrer Versicherung an und lassen sich beraten. Dort erfahren Sie, ob Sie eine zusätzliche Haftplichtversicherung abschliessen sollen oder lediglich ein paar Anpassungen nötig sind.
Welche Versicherungen für Freelancer zur Standardausrüstung gehören, lesen Sie im Artikel: Die wichtigsten Versicherungen für Freiberufler.