AI Engineer: Aufgaben, Skills & Gehalt – Berufsbild 2025

AI Engineer: Aufgaben, Skills und Gehalt 

25. November 2025 / 9 Min /

Künstliche Intelligenz verändert Unternehmen in rasantem Tempo. Eine der gefragtesten neuen Schlüsselrollen ist der AI Engineer, der Experte der modernen KI-Technologien. Dieser Artikel erklärt, wie das Berufsbild aussieht, welche Fähigkeiten dafür benötigt werden, wie viel ein AI Engineer verdient und warum die Karrierechancen aktuell so hervorragend sind.

Das Wichtigste in Kürze

  • AI Engineers entwickeln, trainieren und betreiben Systeme der Künstlichen Intelligenz.
  • Typische Aufgaben reichen von Datenaufbereitung, Modellierung, Prompt-Engineering und MLOps bis hin zum produktiven Einsatz von KI-Lösungen.
  • In Deutschland liegen durchschnittliche Jahresgehälter angestellter AI Engineers zwischen 60.000 und 80.000 Euro brutto.
  • Der Einstieg erfolgt meist über ein Informatik-, Data-Science- oder Mathematikstudium, kombiniert mit Weiterbildungen in KI, Machine Learning und Cloud-Technologien.

Bedeutung: Was macht ein AI Engineer?

Ein AI Engineer (Artificial Intelligence Engineer) ist dafür verantwortlich, künstliche Intelligenz in konkrete Anwendungen zu übersetzen, die in Unternehmen echten Mehrwert schaffen. Er wird auch als KI-Ingenieur oder KI-Entwickler bezeichnet.

Im Kern geht es darum, Algorithmen, Modelle und Systeme zu entwickeln, die:

  • Aufgaben automatisieren (z. B. Klassifikation, Vorhersagen, Text- oder Bildgenerierung)
  • Datenmengen analysieren und Muster erkennen
  • Entscheidungen unterstützen oder teilweise übernehmen
  • Nutzererlebnisse verbessern, etwa durch Chatbots oder Empfehlungssysteme

AI Engineers bilden dabei die Schnittstelle zwischen Data Science, Softwareentwicklung und Business. Sie verstehen sowohl die technischen Grundlagen als auch die Anforderungen von Fachabteilungen und Produktteams.

Warum die Rolle des AI Engineers als Trendberuf zählt? Weil die Nachfrage nach diesen Skills seit Jahren enorm steigt. Eine Umfrage auf freelancermap ergab, dass bereits 2024 Dreiviertel der Freelancer mindestens einmal im Monat KI-Tools oder -Software nutzten. Es ist davon auszugehen, dass diese Tendenz weiter steigt.

Berufsbild erklärt

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Das Berufsbild hat sich in den letzten Jahren dynamisch entwickelt. AI Engineers arbeiten an der Schnittstelle zwischen Data Science und Softwareentwicklung.

Ihr Fokus liegt auf der Umsetzung: Sie bauen produktionsreife KI-Systeme, integrieren Modelle in Anwendungen und sorgen dafür, dass diese stabil, skalierbar und sicher laufen.

Während Data Scientists oft stärker analytisch arbeiten, übernehmen AI Engineers die technische Umsetzung und den Betrieb der Lösungen.

Aufgaben eines AI Engineer

Die konkreten Aufgaben hängen stark von Branche, Unternehmensgröße und Spezialisierung ab. Typische Tätigkeiten lassen sich in mehrere Bereiche einteilen:

1. Anforderungsanalyse & Konzeption

  • Geschäftsprobleme verstehen (z. B. Churn-Reduktion, Prozessautomatisierung, Risikoabschätzung)
  • Machbarkeitsstudien und Prototypen für KI-Lösungen entwickeln
  • Auswahl passender Methoden (klassisches ML, Deep Learning, NLP, Computer Vision, generative KI)

2. Datenarbeit & Feature Engineering

  • Datenquellen identifizieren und anbinden
  • Daten bereinigen, transformieren und zusammenführen
  • Merkmale (Features) erstellen, die für Modelle aussagekräftig sind
  • Qualitäts- und Bias-Checks durchführen, z. B. auf Datenverzerrungen

3. Kollaboration & Beratung

  • Ergebnisse verständlich kommunizieren (Dashboards, Reports, Präsentationen)
  • Fachbereiche zu Chancen und Grenzen von KI beraten
  • Schulungen zu KI-Tools, Responsible AI und neuen Workflows durchführen
So sieht das Berufsbild eines AI Engineers aus

Spezialisierungen für KI-Ingenieure

Innerhalb des Berufsbilds haben sich mehrere Spezialisierungen etabliert. Machine-Learning-Engineers konzentrieren sich auf klassische Lernverfahren und Vorhersagemodelle. NLP- oder LLM-Engineers arbeiten mit Sprachmodellen und Chatbots.

Computer-Vision-Engineers entwickeln Lösungen zur Bild- und Videoanalyse. MLOps-Fachleute kümmern sich um Infrastruktur, Automatisierung und das Monitoring produktiver Modelle. In größeren Unternehmen werden diese Rollen klar getrennt, in kleineren Teams überschneiden sie sich dagegen recht häufig.

Hard Skills: Das sollte ein AI Engineer beherrschen

AI Engineers benötigen zunächst tiefe Kenntnisse in Programmierung, Datenanalyse und Modellierung. Python gilt als zentrale Sprache, ergänzt durch Technologien wie TensorFlow, PyTorch oder scikit-learn.

Ein sicherer Umgang mit SQL, Datenpipelines und Cloud-Plattformen (AWS, Azure, GCP) ist ebenso wichtig wie Erfahrung mit Containern, APIs und Deployments. Auch mathematische Grundlagen zu Statistik, Wahrscheinlichkeiten und Optimierung sind unverzichtbar.

Wichtige Skills im Überblick:

  • Technische Kernkompetenzen
  • Cross-funktionale Fähigkeiten wie Domänenverständnis
  • Systemdenken
  • Sauberes Experiment-Design

Soft Skills: Diese Fähigkeiten braucht ein AI Engineer

Neben technischem Wissen zählen besonders analytisches Denken, problemlösungsorientiertes Arbeiten und eine klare Kommunikation als wichtige Soft Skills.

AI Engineers müssen fachfremden Personen verständlich erklären können, wie Modelle funktionieren und welche Grenzen es gibt. Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein und die Bereitschaft, kontinuierlich zu lernen, sind essenziell, da sich KI-Technologien besonders schnell weiterentwickeln.

Ausbildung oder Studium? Voraussetzungen, um AI Engineer zu werden

Ein direkter Ausbildungsberuf existiert bisher nicht. Die meisten AI Engineers kommen aus Studiengängen wie Informatik, Data Science, Mathematik oder Physik. Alternativ ermöglichen Bootcamps, berufsbegleitende Weiterbildungen oder interne Spezialisierungen den Einstieg.

Entscheidend sind letztlich praktische Projekterfahrung, Programmierkenntnisse und ein solides Verständnis für Daten und Modelle.

Weiterbildungen für AI Engineers

Regelmäßige Weiterbildung gehört zum Berufsalltag. Zertifizierungen zu KI- und Cloud-Themen, spezialisierte Kurse zu Deep Learning oder Large Language Models sowie Trainings zu MLOps und KI-Governance sind weit verbreitet.

Viele Anbieter, von Universitäten über Tech-Konzerne bis hin zu privaten Akademien, bieten modulare Programme an, die besonders für Quereinsteiger attraktiv sind.

Aufstiegsmöglichkeiten

Der Karriereweg führt häufig vom Junior AI Engineer zum Senior oder Lead Engineer. Mit wachsender Erfahrung sind Positionen wie AI Architect, Head of AI oder leitende Rollen im Bereich Data & AI möglich. Daneben bieten Produktrollen oder eine Selbstständigkeit attraktive Perspektiven. Viele Fachkräfte spezialisieren sich zudem auf einzelne Technologien und werden dort zu anerkannten Experten.

Ein ähnlicher Beruf ist der Machine Learning Engineer. Was sein Berufsbild ausmacht, erklären wir hier.

Wie gut sind die Zukunftsaussichten für AI Engineers?

Die Nachfrage nach Fachkräften im Bereich Künstliche Intelligenz ist in vielen Branchen sehr hoch und wird laut diversen Studien voraussichtlich weiter steigen – insbesondere durch die Einführung generativer KI in Geschäftsprozesse.

Regulatorische Entwicklungen (z. B. KI-Governance, EU AI Act) sorgen zusätzlich dafür, dass qualifizierte Experten benötigt werden, die Technik und Compliance verbinden können.

2025 zählt die Rolle des AI Engineers sogar als einer der am schnellsten wachsenden Jobs und rangiert damit in mehreren Ländern auf Platz 1.In Deutschland hat sich die Nachfrage nach KI-Skills seit 2026 mehr als verzwölffacht.

Gehalt: Wie viel verdient ein angestellter AI Engineer?

Durchschnittliche Jahresgehälter liegen bei etwa 60.000 und 80.000 Euro – abhängig von Branche, Standort und Erfahrung. Laut gehalt.de liegt der Durchschnitt für KI-Entwickler bei 69.800 Euro brutto im Jahr. Berufseinsteiger beginnen meist zwischen 55.000 und 65.000 Euro, der Durchschnitt liegt hier bei genau 61.720 Euro.

Mit wachsender Expertise sind 80.000 bis 100.000 Euro realistisch, in leitenden oder hoch spezialisierten Positionen auch mehr. So können bei bereits sieben bis neun Jahren Berufserfahrung bis zu 90.500 Euro für AI Engineers drin sein.

Regionale Unterschiede – insbesondere zwischen Süddeutschland und anderen Regionen – spielen ebenfalls eine Rolle.

Wie viel verdient ein selbstständiger AI Engineer?

50

verlangen AI Engineer auf freelancermap durchschnittlich pro Stunde.

400

beträgt der Tagessatz hochgerechnet auf einen 8-Stunden-Tag.

Stand:

Fazit

Das Berufsbild AI Engineer hat sich in wenigen Jahren von einer Nische zu einer Schlüsselrolle der digitalen Transformation entwickelt. Wer sich für Daten, Algorithmen und Softwareentwicklung begeistert und bereit ist, sich laufend weiterzubilden, findet hier:

  • spannende technische Herausforderungen,
  • überdurchschnittliche Verdienstmöglichkeiten und
  • vielfältige Karrierewege – vom spezialisierten ML-Engineer bis hin zur strategischen Führungsrolle im Bereich Data & AI.

FAQ

Ein AI Engineer arbeitet überwiegend daran, KI-Modelle zu entwickeln, zu optimieren und in bestehende Systeme zu integrieren. Dazu gehört die Analyse von Daten, das Training neuer Modelle und die technische Umsetzung produktiver KI-Services. Ein Großteil der Arbeit besteht außerdem darin, Modelle stabil, sicher und skalierbar zu gestalten – inklusive Monitoring, Dokumentation und Abstimmung mit Fachabteilungen.

Während Data Scientists vor allem Daten analysieren, Hypothesen testen und Modelle konzipieren, liegt der Schwerpunkt des AI Engineers klar auf der Umsetzung. Er sorgt dafür, dass ein Modell tatsächlich im Unternehmensumfeld funktioniert, performant läuft und langfristig gewartet werden kann. Die Rolle ist damit stärker software- und systemorientiert und umfasst häufig auch Infrastrukturfragen und Deployment.

Ein Studium in Informatik, Data Science oder Mathematik ist hilfreich, aber kein Muss. Entscheidend ist, dass die erforderlichen technischen Fähigkeiten – insbesondere im Bereich Programmierung und Machine Learning – wirklich beherrscht werden. Viele AI Engineers kommen über Bootcamps, berufsbegleitende Weiterbildungen oder interne Umschulungen in die Rolle, sofern sie starke praktische Projekte vorweisen können.

Die beruflichen Perspektiven sind herausragend gut, da Unternehmen in nahezu allen Branchen KI einsetzen oder kurz davorstehen, dies zu tun. Sowohl die Nachfrage nach Fachkräften als auch die technologische Dynamik sichern ein langfristig stabiles Jobfeld. Zudem entstehen durch generative KI, Automatisierung und neue regulatorische Anforderungen fortlaufend neue Aufgaben und Spezialisierungsmöglichkeiten.

Der Beruf eignet sich in hohem Maße für Remote-Arbeit, da die meisten Aufgaben digital durchgeführt werden. Viele Unternehmen arbeiten mit hybriden oder vollständig verteilten Teams, besonders im internationalen Umfeld. Lediglich Abstimmungen oder Workshops können gelegentlich Präsenz erfordern, doch der Großteil der Tätigkeit lässt sich ortsunabhängig erledigen.

LLMs wie GPT, Claude oder Llama erweitern die Möglichkeiten des Berufsbilds erheblich. AI Engineers entwickeln Chatbots, Automatisierungstools oder RAG-Systeme, die Unternehmensdaten mit großen Sprachmodellen kombinieren. Gleichzeitig müssen sie sich intensiv mit den Grenzen dieser Modelle befassen – etwa in Bezug auf Halluzinationen, Sicherheit, Datenschutz oder regulatorische Anforderungen.

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