Factoring: Für wen lohnt sich die Rechnungsvorfinanzierung?
Lange Zahlungsziele können bei Freelancern schnell zu finanziellen Engpässen führen. Umgehen lässt sich das unter anderem durch sogenanntes „Factoring“. Diese Form von Vorfinanzierung ermöglicht es Freelancern, schnell an ihr Geld zu kommen, ohne lange auf die Zahlung des Auftraggebers warten zu müssen.
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Welche Voraussetzungen müssen Freelancer beim Factoring erfüllen?
Im Gegensatz zu früher, ist Factoring mittlerweile nicht nur für Unternehmen eine schnelle, alternative Finanzierungslösung, sondern wird auch immer mehr von Freiberuflern und Selbstständigen als clevere Finanzierung genutzt. Damit sie erfolgreich Forderungen verkaufen und schnell ihr Geld erhalten, müssen Freelancer nur wenige Voraussetzungen erfüllen.
- Als Freiberufler, Unternehmer oder Selbstständiger tätig sein.
Es können grundsätzlich alle Gewerbetreibenden, Freiberufler und Unternehmer Rechnungen zum Factoring einreichen. - Die Rechnung darf dem Rechnungsempfänger noch nicht vorliegen.
Nur „frische“ Rechnungen können vorfinanziert werden. Es ist daher wichtig, dass die Rechnung dem Leistungsempfänger noch nicht vorliegt. - Die Rechnung hat ein Zahlungsziel von maximal 90 Tagen.
In der Regel können Rechnungen mit einem Zahlungsziel von maximal 90 Tagen vorfinanziert werden. In Ausnahmefällen können auch Zahlungsziele von bis zu 120 Tagen gewährt werden. - Die Rechnung ist nach deutschem Recht zustande gekommen.
Auch wenn Rechnungen in das EU-Ausland und Drittländer vorfinanziert werden können, ist es wichtig, dass eine Rechnung auf deutschem Recht basiert.
Für welche Branchen lohnt sich Factoring besonders?
Interessant ist die Rechnungsvorfinanzierung für die meisten Branchen. Unternehmen in der Verarbeitende Industrie, im Baugewerbe oder im Großhandel setzen Factoring schon lange ein. Grund dafür sind die oft umfangreichen Projekte und hohe Transfervolumen. Lange Zahlungsziele sind üblich und in vielen Fällen auch nicht zu umgehen.
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Ein Großteil der Freelancer ist wiederum im Dienstleistungsbereich tätig, der laut einer Studie besonders stark von Zahlungsverzügen betroffen ist. Im Durchschnitt waren Rechnungen fast 11 Tage überfällig. Dass Forderungen vermehrt verspätet bezahlt werden, wirkt sich auf Freelancer besonders stark aus.
Ihnen fehlen oft die finanziellen Mittel, um länger als vereinbart auf die Zahlung zu warten. Hohe Projektvolumina und ein geringer Auftragsdurchgang sind zudem besonders gefährlich, denn schon bei einem Ausbleiben oder erheblichen Verspätungen einzelner Zahlungen, können sich schnell Liquiditätsprobleme entwickeln.
In folgenden Bereichen nehmen mehr und mehr Freelancer und Selbstständige Factoring in Anspruch:
- EDV und IT
- Medien, Design und Kommunikation
- Gesundheits- und Pflegebereich
- Coaching und Beratung
- Logistik und Transport
Grundsätzlich lohnt sich Factoring aber auch für Freelancer in anderen Tätigkeitsfeldern. Heutzutage ist es für Einzelunternehmer nicht leicht, klassische Finanzierungen bei der Bank zu erhalten. Factoring bietet Freiberuflern und Selbstständigen daher eine gute Alternative, um Geld pünktlich zu erhalten, liquide zu bleiben für laufende Kosten, neue Aufträge oder Investitionen.
Die Beziehung zum Auftraggeber wird entlastet und gestärkt, da lange Zahlungsziele problemlos eingeräumt werden können. Das stärkt die Geschäftsbeziehung, senkt die Risiken und sorgt für Gewissheit bei langfristiger Zusammenarbeit.