Daten zur Krisenlage aus Sicht von Unternehmen

Daten zur Krisenlage aus Sicht von Unternehmen

11. November 2025 / 4 Min /

Wie erleben Unternehmen Krisenzeiten? Und welche Krise trifft ihr Business am stärksten? Unsere Daten verraten, wie sich Pandemie, Inflation und Co. auf die Zusammenarbeit mit Freelancern auswirken und wie Unternehmen die Projektlage wahrnehmen.

Eckdaten der Erhebung

  • Zeitraum der Erhebung: Februar 2023
  • Teilnehmer: Insgesamt 77 Teilnehmende. Aufgrund von Pflichtfragen und Sprunglogik konnten Fragen übersprungen werden.
  • Region: D-A-CH Raum
  • Quelle: freelancermap
  • Methodik: Umfrage unter den auf freelancermap.de registrierten Unternehmen.

Die Fakten im Überblick

  • Einschätzung der aktuellen Auftragslage: Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen bewertet ihre Auftragslage derzeit positiv. 36 Prozent bezeichnen sie als gut, weitere 21 Prozent sogar als sehr gut. Rund ein Viertel zeigt sich neutral, während nur 16 Prozent die Situation als schlecht oder sehr schlecht empfinden.
  • Zusammenarbeit mit Freelancern: Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen stellt aufgrund von Inflation und Energiekrise aktuell weniger Freelancer ein. 53 Prozent berichten von einem Rückgang, während bei 31 Prozent keine Veränderung spürbar ist. Nur 13 Prozent geben an, derzeit mehr Freelancer zu beschäftigen.
  • Diese Krisen treffen Unternehmen am meisten: Die Inflation bleibt für 40 Prozent der Unternehmen der größte Belastungsfaktor. Für rund ein Drittel spielt keiner der genannten Faktoren eine entscheidende Rolle, während 13 Prozent vor allem die Energiepreise nennen. Die Folgen der Corona-Krise und das Abflauen des Digital-Booms spielen mit 8 bzw. 7 Prozent nur eine untergeordnete Rolle.

Wie Unternehmen die Auftragslage einschätzen

Umfrage unter Unternehmen, wie sie die aktuelle Auftragslage einschätzen

Wie die Krise die Zusammenarbeit mit Freelancern verändert

Umfrage unter Unternehmen, wie sich die Zusammenarbeit mit Freelancern während der Krisenzeiten verändert

Diese Krisen treffen Unternehmen am meisten

Umfrage unter Unternehmen, von welcher Krise sie am stärksten betroffen sind.

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Wie Freelancer die Krisenzeiten erleben und von welchen Herausforderungen sie am stärksten betroffen sind.

Die Ergebnisse im Detail

Die Daten zeigen ein insgesamt zuversichtliches Bild der wirtschaftlichen Lage unter den Unternehmen. Trotz Inflation, steigender Kosten und einer allgemein unsicheren Wirtschaftslage bewerten 57 Prozent ihre aktuelle Auftragslage als gut oder sogar sehr positiv. Viele Unternehmen scheinen also weiterhin ausreichend Nachfrage zu verzeichnen.

Mit 27 Prozent bleibt ein relevanter Anteil neutral, was auf eine gewisse Vorsicht oder Unsicherheit hindeuten kann. Nur eine Minderheit von 16 Prozent berichtet von einer schlechten oder sehr schlechten Situation. Das unterstreicht, dass sich die Krise zwar bemerkbar macht, aber keineswegs flächendeckend lähmt. Insgesamt zeigen die Ergebnisse: Viele Unternehmen agieren krisenrobust und finden Wege, ihr Auftragsvolumen zu halten.

Die Ergebnisse zeigen, dass die wirtschaftlichen Unsicherheiten auch direkte Auswirkungen auf den Einsatz externer Fachkräfte haben. Über die Hälfte der Unternehmen reagiert vorsichtiger und reduziert die Zahl der Freelancer-Beauftragungen.

Gleichzeitig bleibt bei rund einem Drittel der Befragten alles beim Alten. Diese Gruppe scheint bewusst auf Kontinuität zu setzen, möglicherweise weil Freelancer gerade in unsicheren Zeiten eine flexible und skalierbare Lösung darstellen.

Dass immerhin 13 Prozent mehr externe Spezialisten einsetzen, deutet darauf hin, dass manche Unternehmen gezielt auf flexible Unterstützung setzen, um Kapazitätsschwankungen auszugleichen oder Know-how-Lücken zu schließen. Insgesamt zeigt sich: Die Krise bremst die Zusammenarbeit zwar, sie beendet sie aber nicht.

Die Ergebnisse zeigen, dass Kostensteigerungen und Preisunsicherheiten für viele Unternehmen weiterhin das zentrale Problem darstellen. Die allgemeine Inflation wirkt sich nicht nur auf den Einkauf, sondern auch auf Personal- und Projektbudgets aus. Besonders kleinere und mittlere Unternehmen müssen daher ihre Ausgaben stärker priorisieren oder neue Wege finden, die steigenden Kosten auszugleichen.

Dass 32 Prozent angeben, von keinem der genannten Faktoren stark betroffen zu sein, deutet auf eine gewisse Stabilität oder Anpassungsfähigkeit hin – möglicherweise durch vorausschauende Planung, stabile Kundenbeziehungen oder langfristige Verträge.

Im Vergleich zu den Vorjahren zeigen die Daten, dass die akuten Nachwirkungen der Corona-Zeit und der Digitalisierungsboom zunehmend an Bedeutung verlieren. Der Fokus liegt nun klar auf den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Frage, wie Unternehmen preis- und ressourceneffizient arbeiten können.

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